Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Harm Reduction: COPD

© jijomathai – fotolia.com

Der heutige 21. November ist der Welt-COPD-Tag. Gesundheitsorganisationen und Mediziner machen weltweit auf diese schwere chronische Lungenerkrankung aufmerksam, die bei der Mehrzahl der Patienten durch Rauchen ausgelöst wird. Ärzte empfehlen COPD-Patienten den sofortigen Tabakstopp. Doch die Rückfallquote ist hoch. Rund 70 Prozent der Raucher werden innerhalb einer Woche rückfällig.

Bei COPD-Patienten, die auf die E-Zigarette umgestiegen sind, weisen Studien hingegen auf sehr gute Tabakstopp-Erfolge hin. Außerdem habe sich der gesundheitliche Zustand von 76 Prozent der auf die E-Zigarette umgestiegenen COPD-Patienten verbessert.

Was ist COPD? Der internationale Fachausdruck „COPD“ ist eine aus dem Englischen übernommene Abkürzung für chronic obstructive pulmonary disease und bezeichnet eine chronisch-obstruktive Bronchitis (COB) mit oder ohne Lungenemphysem… Rauchen ist die Hauptursache für eine COPD.(Zitiert aus Lungenärzte-im-Netz.de).

Studie: COPD und E-Zigarette

Im zweiten Teil unserer Reihe „Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Harm Reduction“ veröffentlichen wir Ergebnisse zum Thema „Harm reversal“ (Schadensumkehr), die von Prof. Riccardo Polosa auf der THR Summit Spain in Barcelona vorgestellt worden. Im Fokus stehen Forschungen zum Thema COPD und E-Zigarette.

Prof. Polosa präsentiert Ergebnisse einer eigenen Studie, die im August 2018 im International Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease veröffentlicht wurde.

Aus der Pressemeldung zur Studie: Die Forscher führten eine langfristige prospektive Neubewertung der Veränderungen der objektiven und subjektiven respiratorischen Parameter bei insgesamt 44 COPD-Patienten durch. COPD-Patienten, die entweder mit dem Rauchen von herkömmlichen Zigaretten aufgehört oder dieses durch die Umstellung auf E-Zigaretten (n=22) erheblich reduziert hatten, wurden zur Kontrolle mit den COPD-Patienten verglichen, die Raucher waren, aber zum Zeitpunkt der Studie keine E-Zigaretten konsumierten (n=22).

Ergebnisse der Studie

  • Signifikant reduzierter Konsum von herkömmlichen Zigaretten (von einem Mittelwert von 21,9 Zigaretten pro Tag bei Studienbeginn bis zu einem Mittelwert von 2 pro Tag bei 1-Jahres-Follow-up)
  • Atemwegsinfektionen und COPD-Exazerbationen zeigten sich deutlich abgeschwächt, die Atmungsphysiologie der Patienten war durch den Konsum von E-Zigaretten nicht verschlechtert
  • Eine kontinuierliche Verbesserung im Hinblick auf allgemeinen Gesundheitszustand und körperliche Aktivität
  • Geringe Rückfallquote (8,3%) von Patienten, die das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten wieder aufnahmen

Gesundheitliche Verbesserungen bei 76 Prozent der COPD-Patienten

Eine 2014 veröffentlichte weltweite Umfrage mit über 19.000 Teilnehmern kommt zu ähnlich positiven Ergebnissen: Die höchste anteilige Verbesserung der Berichterstattung waren Teilnehmer mit COPD. Rund 76 Prozent der befragten Teilnehmer mit COPD-Erkrankung gaben an, dass sich ihr gesundheitlicher Zustand nach einem Umstieg von Tabak auf die E-Zigarette verbessert habe. Außerdem wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie nach dem Umstieg die Menge der Medikamente reduzieren konnten, die ihnen von ärztlicher Seite verschrieben wurden:

„Mehr als ein Drittel der Patienten berichtete von einer Verringerung der Dosierung / Anzahl oder dem vollständigen Absetzen der Medikamente.“

Damit endet der zweite Teil unserer wissenschaftlichen Reihe. Im dritten und letzten Teil wird es um die Informationspolitik zu E-Zigaretten gehen.

2019-02-14T16:02:44+01:0021.11.2018|