US-Wissenschaftler fordern Ende des Kreuzzugs gegen die E-Zigarette

© Mind and I – fotolia.com

Das renommierte American Council of Science and Health (ACSH) hat einen Artikel mit dem Titel „CDC Misleads By Calling E-Cigarettes A ‚Tobacco Product‚“ veröffentlicht. Es geht um den „Kreuzzug“ des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gegen die E-Zigarette.

Dr. Alex Berezow ist Wissenschaftsautor und der ACHS-Vizepräsident für wissenschaftliche Angelegenheiten. Er sieht bei der Negativ-Kampagne gegen die E-Zigarette in den USA eine große Gefahr: „Der übertriebene Hype und die Angst vor E-Zigaretten bergen das große Risiko, ein wertvolles Instrument der öffentlichen Gesundheit zu untergraben.“ Und weiter: „Dampfen ist weniger schädlich als Rauchen. Diese Botschaft ist so wichtig, aber die CDC lässt dies außer Acht.“

Auch die neue Strategie der CDC, die E-Zigarette als Tabakprodukt zu klassifizieren, sei falsch:

„E-Zigaretten … enthalten keinen Tabak. Sie sind keine Tabakerzeugnisse, auch wenn die Regierung sie offenbar für Tabakerzeugnisse hält.“

E-Zigaretten-Liquids können zwar Nikotin enthalten. Das mache sie aber nicht zu einem Tabakprodukt. Nikotin könne entweder aus Tabak gewonnen oder im Labor synthetisch hergestellt werden. Unabhängig vom Prozess zähle nur das Endprodukt. Bei E-Zigaretten sei das Endprodukt eine Lösung von Nikotin, nicht von Tabak. „Es ist unaufrichtig, etwas anderes vorzutäuschen.“

Kein Gateway vom Dampfen zum Rauchen

Dr. Berezow sieht keine Begründung für die häufig zitierte Gateway-Theorie, wonach Jugendliche mit dem Dampfen beginnen und dann zur Tabakzigarette wechseln:

„Ein weiterer Mythos, der regelmäßig zirkuliert, ist, dass E-Zigaretten ein Einstieg zu echten Zigaretten sind… Die eigenen Daten der CDC zeigen jedoch, dass dies nicht stimmt.“ Unter den Schülern der Mittel- und Oberschule sei der Konsum von E-Zigaretten zwar gestiegen, aber der tatsächliche Zigarettenkonsum zurückgegangen. „Wenn E-Zigaretten ein Einstieg zum Rauchen wären, würde der Zigarettenkonsum nicht sinken.“

Einschätzung des BfTG-Pressesprechers Philip Drögemüller

„E-Zigaretten haben in den Händen von Jugendlichen nichts zu suchen. Das BfTG sieht das Thema Jugendschutz als vordringliches Anliegen. Für erwachsene Raucher ist die E-Zigarette aber ein sehr gutes Mittel zum Tabakstopp. Dieser wichtige Aspekt kommt in der einseitig geführten amerikanischen Debatte gerade deutlich zu kurz.“

2019-02-28T15:03:09+01:0014.02.2019|