Harm Reduction zur Krebsbekämpfung

Die Independent European Vape Alliance (IEVA) begrüßt den heute von der Europäischen Kommission vorgelegten „EU Beating Cancer Plan“. Der Plan ist von großer Bedeutung, um die Zahl der krebsbedingten Todesfälle erheblich zu verringern.

Die neue EU-Strategie vernachlässigt jedoch ein wichtiges Instrument für die öffentliche Gesundheit: die Schadensminderung (Harm Reduction).

Fast ein Drittel der Krebsfälle in Europa wird durch Rauchen verursacht:

Der Tabakkonsum ist nach wie vor die häufigste vermeidbare Krebsursache. 27% aller Krebserkrankungen sind auf den Tabakkonsum zurückzuführen. Durch die Beseitigung des Tabakkonsums können 90% der Lungenkrebserkrankungen vermieden werden.“ [1]

Es ist daher notwendig, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Raucherquote zu minimieren. Harm Reduction wird wissenschaftlich als ein sehr wichtiges Instrument angesehen, um die Anzahl der Raucher signifikant zu reduzieren. 

Aus diesem Grund muss es als Teil eines wirksamen EU-Plan zur Bekämpfung von Krebs aufgenommen werden:

Erneut konzentriert sich die EU-Kommission beim Thema Tabakentwöhnung auf den „Quit or die“-Ansatz, anstatt eine realitätsnahe Suchtpolitik zu gestalten.“ sagt Prof. Dr. Heino Stöver vom Frankfurter Institut für Suchtforschung. Und weiter: „Großbritannien, Neuseeland und Kanada setzen die E-Zigarette als ein Hauptinstrument im Kampf gegen den Tabakkonsum ein und sind damit nachweislich sehr erfolgreich.“ [2]

E-Zigaretten: 0,5% des Krebsrisikos von Tabak

In Bezug auf die Schadensminderung zeigt Großbritannien eine bessere und effektivere Strategie zur Verringerung der Raucherquote. Mit einer umfassenden Aufklärung über schadensminimierende Alternativen hat die britische Gesundheitspolitik die Raucherquote innerhalb weniger Jahre deutlich gesenkt. Im Jahr 2011 rauchten noch 20 Prozent der Briten, im Jahr 2019 waren es rund 14 Prozent. [3]

Im Jahr 2018 veröffentlichte die Regierungsbehörde Public Health England (PHE) einen Bericht mit Daten zur E-Zigarette. Laut PHE haben E-Zigarettennutzer ein um 99,5 Prozent geringeres Krebsrisiko als Raucher. Insgesamt schätzt PHE, dass Dampfen mindestens 95 Prozent weniger schädlich ist als Rauchen. [4]

Dustin Dahlmann, Vorsitzender der IEVA: „ Eine Strategie zur Krebsbekämpfung muss alle verfügbaren Mittel berücksichtigen, um die Belastung durch krebsbedingte Risiken zu verringern: Die E-Zigarette als schadensminimierendes Produkt könnte Millionen von Rauchern beim Ausstieg helfen. Der EU-Plan sollte dies dringend anerkennen. Es ist von größter Bedeutung, dass präventive Maßnahmen das Harm Reduction-Konzept berücksichtigen. Der Entwurf der EU setzt allerdings E-Zigaretten und Tabakprodukte gleich und stellt z.B. die wichtige Bedeutung der Aromen für erwachsene Raucher und Dampfer in Frage. Dies ist ein folgenschwerer Fehler!

Quellen:

[1] EU Beating Cancer Plan, 2021. Link
[2] Prof. Dr. Heino Stöver, Pressemeldung 03.02.2021. Link
[3] Adult smoking habits in the UK: 2019. Link
[4] “Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products”, Public Health England 2018. Link

2021-02-03T16:50:21+01:0003.02.2021|