Gesundheitsexperten fordern Aufhebung des Werbeverbots für E-Zigaretten

© tunedin – fotolia.com

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Für den Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver und den Fachjournalisten für Präventionspolitik Dietmar Jazbinsek steht fest: Die gesundheitliche Aufklärung hat beim Thema E-Zigarette bisher versagt. Nach Einschätzung der Wissenschaftler „bestreitet kein ernstzunehmender Experte, dass E-Zigaretten weitaus weniger gefährlich sind als Tabakprodukte“. Trotzdem geht mehr als die Hälfte der Bundesbürger davon aus, dass E-Zigaretten mindestens genauso gefährlich sind wie Tabakzigaretten.

Werbung könne „einen Beitrag leisten, um dieses Versagen der gesundheitlichen Aufklärung wettzumachen. Sie kann einen Anstoß dazu geben, dass von den rund 18 Millionen Rauchern in Deutschland mehr als bisher auf das Dampfen umsteigen“. Anlässlich der Veröffentlichung des 5. Alternativen Drogen- und Suchtberichts in Berlin fordern Stöver und Jazbinsek den Gesetzgeber auf, das für beide Kategorien geltende strenge Werbeverbot für Tabakprodukte zu verschärfen und bei E-Zigaretten unter besonderen Auflagen fallen zu lassen.

Auch für innovative E-Zigaretten-Unternehmen sei Werbung ein wichtiger Treiber, denn “Investitionen in Innovationen rentieren sich nur, wenn für innovative Produkte auch geworben werden darf.“

Jugendschutz muss sichergestellt sein
Damit E-Zigaretten vom Werbeverbot ausgenommen werden können, muss für die Autoren allerdings sichergestellt sein, dass durch die Werbung Jugendliche nicht zum Konsum veranlasst oder bestärkt werden. Stöver und Jazbinsek plädieren für eine zentrale Meldestelle, die geplante Werbemotive prüft und bei Unbedenklichkeit zur Veröffentlichung freigibt.

Im Gegenzug dazu solle Tabakwerbung stärker als bisher eingeschränkt werden: „Ein konsequentes Tabakwerbeverbot nimmt die von den Branchenführern bekundete Absicht ernst, in Zukunft verstärkt auf risikoreduzierte Produkte setzen zu wollen.“

2019-02-11T11:16:31+01:0003.07.2018|