2023 als Jahr der Aufklärung von Raucherinnen und Rauchern

Bereits 1963 hat der US-Amerikaner Herbert A. Gilbert ein Patent angemeldet, das als Vorläufer der elektronischen Zigarette gilt. [1] Es dauerte 40 Jahre, bis der chinesische Apotheker Hon-Lik 2003 dieses Patent weiterentwickelte und die Produktion der ersten marktreifen E-Zigarette ermöglichte. [2]

Im nächsten Jahr gäbe es also die Gelegenheit, den 20. Jahrestag der E-Zigarette als einer sehr guten Alternative zur Tabakzigarette zu feiern. Die renommierte Cochrane-Organisation bescheinigte der E-Zigarette kürzlich, mit “höchster Sicherheit” wirksam beim Rauchstopp zu sein. Noch wirksamer als Nikotinpflaster, Sprays und andere Produkte. [3]

Zitat: “There is high‐certainty evidence that ECs with nicotine increase quit rates compared to NRT and moderate‐certainty evidence that they increase quit rates compared to ECs without nicotine.”

Die britische Regierungsorganisation Public Health England hat das Schadenspotenzial von E-Zigaretten auf mindestens 95 Prozent geringer im Vergleich zur Tabakzigarette beziffert. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, sei bei E-Zigarettennutzern sogar um 99,5 Prozent geringer als bei Tabakrauchern. Diese Daten wurden in weiteren Veröffentlichungen der letzten Jahre bestätigt. [4]

Die Ahnungslosigkeit der Raucher
Die traurige Wahrheit ist: Viele Raucherinnen und Raucher kennen diese Fakten der Schadensminimierung mit E-Zigaretten nicht. 35,1 Prozent der deutschen Raucher halten E-Zigaretten sogar für schädlicher als Tabakzigaretten. Das ist ein Ergebnis einer Befragung von mehr als 6.000 Rauchern und Ex-Rauchern im Rahmen der DEBRA-Studie (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten). [5]

Diese eklatanten Fehlwahrnehmungen haben zur Folge, dass eine Vielzahl der Raucher den Umstieg auf die E-Zigarette nicht versuchen und weiter rauchen.

Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG: “Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. In den letzten 20 Jahren hätten durch den Umstieg auf die E-Zigarette Millionen von Rauchern eine Chance gehabt, den tödlichen Tabakkonsum zu stoppen. Aber dazu müssten sie die Fakten kennen. Und es ist die Aufgabe der Politik, die Bevölkerung darüber aufzuklären.”

Angesichts der hohen Raucherquote in Deutschland von 36,2 Prozent (Vergleich Großbritannien: 13,8 Prozent) gibt es aktuell eigentlich wenig Grund, hierzulande den Jahrestag der E-Zigarette zu feiern. Doch wir sind zuversichtlich, dass sich dies in der Zukunft ändern wird. Die wissenschaftlichen Fakten zur Schadensminimierung sprechen eine eindeutige Sprache. Und weder die Gesundheitspolitik noch die bisher ahnungslosen Raucherinnen und Raucher können länger die Augen davor verschließen.

Wir wünschen allen Dampfern und Rauchern eine besinnliche Weihnachtszeit und ein glückliches und rauchfreies Jahr 2023!

Quellen:

[1] A61M15/06 Inhaling appliances shaped like cigars, cigarettes or pipes, Herbert A. Gilbert, 1963. Link

[2] Wikipedia-Artikel über Hon-Lik. Link

[3] Electronic cigarettes for smoking cessation, Cochrane 2022. Link

[4] Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products 2018, Public Health England. Link

[5] Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten oft falsch eingeschätzt, Pharmazeutische Zeitung 12.12.2022. Link 

2022-12-21T14:37:34+01:0021.12.2022|